Jaja, Schande auf mein Haupt, dass ich als Schwäbin ein
amerikanisches Rezept
nutze, um mal darauf zu kommen, selbst Laugenbrötchen zu machen. Die
Globalisierung macht eben auch vor solchen Klassikern nicht Halt und
Pinterest ist doch noch eine sehr amerikanisch dominierte Plattform.
Das Ergebnis war jedoch so lecker und denen vom Bäcker recht ähnlich,
dass ich sie bereits zwei Mal gebacken habe. Allerdings muss ich sagen,
dass ich der Anmerkung im Original “These are best eaten the same day they are made.”
beipflichten muss, also macht lieber nur ein halbes Rezept, wenn ihr
nicht gerade eine ganze Meute verpflegen müsst. Ich habe sie abends
gemacht, am nächsten Morgen waren sie bereits recht flach und ein
bisschen zäh und am übernächsten ging ohne Auftoasten gar nichts mehr
(obwohl ich über kräftige gesunde Zähne verfüge ;) ).
Amerikanisches Mehl scheint sich außerdem von unserem stark zu
unterscheiden, da ich wesentlich mehr davon benötigt habe, als im Rezept
angegeben. Dort wird geschrieben, dass man erst mal ca. 700g benutzen
und anschließend nur mehr darunter mischen soll, wenn der Teig nicht gut
verarbeitet werden kann. Da meiner fast noch flüssig war, kam ich trotz
langem Kneten letztendlich auf ca. 1200g Mehl.
Auch habe ich rein
intuitiv das Laugenbad von vornerein verdoppelt, da mir 1,6 l für 3
Brötchen auf einmal schon etwas wenig vorkam und ich einen großen
Nudeltopf verwenden wollte. Das stellte sich letztendlich als ganz gut
heraus, da es doch eine recht sprudelige Angelegenheit ist und man
lieber noch großzügig Platz nach oben lassen sollte.
Nun also zum Rezept:
Zutaten:
1200 g Mehl
2 TL Salz
3 EL Rapsöl
2 TL Trockenhefe
590 ml leicht erwärmte Milch
240 ml leicht erwärmtes Wasser
grobes Salz zum Bestreuen
für die Lauge:
3,2 Liter Wasser
2 EL Salz
8 EL Natron
Zubereitung:
In einer mittelgroßen Schüssel die Hefe mit der Milch mischen und etwa 10 Minuten ruhen lassen.
In
einer großen Schüssel das Mehl (ihr könnt ja erstmal mit 900g anfangen
und euch später dem idealen Ergebnis annähern) mit dem Salz vermischen.
Rapsöl und warmes Wasser zur Hefemischung geben.
Nun das ganze in die große Schüssel mit dem Mehl und dem Salz geben
und ordentlich kneten, bis der Teig schön geschmeidig ist. Selbst nach
1200 g Mehl war meiner noch recht klebrig, aber ich wollte nicht noch
mehr dazu geben, weil er sonst vielleicht nicht mehr richtig aufgegangen
wäre. Verarbeiten ließ er sich trotzdem:
Nun die Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch bedecken und für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Tadaaaah:
Auch wenn er nun sehr schön aussieht, müsst ihr den Teig nochmal
schrumpfen lassen und ihn für eine weitere Minute kneten. Danach wird er
in 16 Stücke geteilt (das Original-Rezept sagt 15, aber mal ehrlich, 16
sind durch Teilung viel einfacher zu erreichen und groß genug sind sie
trotzdem). Zu Kugeln formen und auf eine gut gefetteten Oberfläche legen
(beim zweiten Versuch habe ich Backpapier benutzt, um Fett zu sparen,
aber daran blieben die Teiglinge zu sehr kleben, also beherzigt lieber
den Fett-Tipp ;) ). Bedeckt für weitere 15 Minuten gehen lassen.
Während die Brötchen gehen, heizt den Ofen auf 200°C Umluft vor und
präpariert das Laugenbad, indem ihr Wasser, Salz und Natron zum Kochen
bringt (Vorsicht, wenn ihr das Natron erst ins kochende Wasser gebt, das
schäumt ziemlich auf). Nun legt immer 3 Brötchen auf einmal ins Wasser
und lasst sie für eine Minute baden. Anschließend holt ihr sie mit einer
Schaumkelle heraus und legt sie auf ein gefettetes Backblech.
Schneidet mit einem Sägemesser ein Kreuz (oder anderes Muster eurer Wahl) in die Oberfläche…
…und bestreut die Brötchen mit dem groben Salz.
Anschließend werden die Brötchen für 20-25 Minuten gebacken (bis sie schön braun sind).
Und dann dürft ihr sie euch schmecken lassen. Guten Appetit!